Wohin mit dem Rasenschnitt?
Welche Möglichkeiten der Verwertung stehen zur Verfügung?
Neben der Entsorgung in der Bio-Tonne kommen viele auf die Idee, den Rasenschnitt einfach in der Natur zu verteilen. Wer dabei allerdings erwischt wird, dem droht ein saftiges Bußgeld.
» Mehr InformationenEin großer Vorteil des Rasenschnitts besteht darin, dass er sehr viel Stickstoff enthält. Das macht ihn für den Garten zu einem sehr hilfreichen Düngemittel. Den Rasenschnitt können Sie wie folgt weiterverwenden:
- zum Mulchen
- Kompostieren
- Beet-Beimischung
- Jauche herstellen
Jede dieser Lösungen ist äußerst umweltfreundlich und wenn Sie selbst Gemüse oder Obst anbauen, kann der Rasenschnitt Ihnen sogar dabei helfen, einen guten Mutterboden anzureichern. Wie das geht, erläutern wir Ihnen in den nächsten Abschnitten.
Wozu das Mulchen gut ist
Beim Mulchen gelangen die abgeschnittenen Grashalme wieder in die Wiese. Wichtig ist, dass Sie hierfür einen besonderen Mäher benutzen: Den sogenannten Mulchmäher. Das Problem besteht nämlich darin, dass die Menge des abgeschnittenen Grases häufig zu groß ist, um einfach auf dem Rasen liegen gelassen zu werden.
» Mehr InformationenDer Mulchmäher hingegen zerkleinert den Rasen nach dem Schnitt fachgerecht und gibt ihn wieder zwischen die Halme. So liefert er mittels des enthaltenen Stickstoffs gute Nährstoffe, damit der Rasen wieder gut nachwachsen kann. Allerdings sollten Sie es hiermit nicht zu sehr übertreiben, da der Rasen somit noch mehr wächst und umso mehr Rasenschnitt verursacht.
Tipp: Die Schicht sollte dementsprechend nicht zu dick sein, der Boden benötigt außerdem keine gesonderte Düngung mehr, da dies die Problematik noch verschlimmert.
Kompostieren und nährstoffreichen Boden schaffen
Wenn Sie sich stattdessen für das Kompostieren entscheiden, gehen Sie wie folgt vor:
» Mehr Informationen- lassen Sie den Rasenschnitt antrocknen
- geben Sie ihn, zusammen mit etwas Holz, in einen Häcksler
- das Gemisch können Sie unter Ihren Kompost mischen
- achten Sie dabei auf ein Verhältnis von 2:1
Das Mischverhältnis ist sehr wichtig, ebenso wie die Trockenheit des Rasenschnitts. Ist er nämlich zu feucht und wird in einem falschen Verhältnis in den Kompost gegeben, beginnt er zu faulen, statt zu verrotten. Man mag es zwar nicht glauben, aber zwischen diesen beiden Prozessen gibt es durchaus Unterschiede.
Mischen Sie das Gras dem Beet bei
Besonders wenn Sie Tomaten oder Gurken anpflanzen, können Sie das geschnittene Gras dazu nutzen, um in sehr trockenen und heißen Zeiten Ihre Pflanzen zu schützen. Hierzu können Sie das Gras in geringen Mengen unter die Beeterde mischen. Dies sorgt für eine gute Versorgung mit Stickstoff.
» Mehr InformationenEine weitere Variante besteht darin, eine Lage frischen Rasenschnitt rund um den Stamm der Pflanze zu legen. Dies garantiert besonders im Sommer, dass der Boden lange feucht bleibt und die Hitze den Pflanzen nicht allzu sehr zusetzt. Zum Gießen wird die Schicht entfernt und hinterher wieder hingelegt. Diese Vorgehensweise können Sie übrigens nicht nur bei den Pflanzen nutzen, die im Freiland stehen, sondern auch jenen, die im Topf herangezogen werden.
So stellen Sie eine gute Jauche her
Hiermit werden besonders die Hobby-Gärtner angesprochen. Für eine Jauche kommt zwar in vielen Fällen vor allem die nährstoffreiche Brennnessel zum Einsatz, es gibt jedoch ebenfalls die Möglichkeit, mittels des Rasenschnitts eine gute Jauche herzustellen.
» Mehr InformationenDiese setzen Sie richtig an, indem Sie etwa ein Kilogramm Rasenschnitt mit zehn Liter Wasser vermischen. Lassen Sie das Gebräu 14 Tage lang stehen und rühren Sie es innerhalb dieser Zeit täglich um. Wir können Ihnen zwar versprechen, dass der Gestank, den die Mischung erzeugt, fast unerträglich ist, diese Ihren Pflanzen jedoch unheimlich viel Nährstoffe liefert.
Tipp! Wenn die Jauche fertig gegoren ist, geben Sie 100 Milliliter davon auf etwa einen Liter Wasser. Damit können Sie nun die Pflanzen gießen. Eine Behandlung ist – je nach Pflanze – etwa alle zwei Wochen empfehlenswert.
Was tun bei besonders viel Rasenschnitt?
Bei besonders großen Rasenflächen kommt jedes Mal mehr als genug Rasenschnitt heraus, wenn man diesen mäht. Da dies im Sommer manchmal zwei Mal die Woche der Fall ist, ist auch die Biotonne entsprechend schnell gefüllt. Wohin also mit dem Rasenschnitt, wenn er einem förmlich über den Kopf wächst?
» Mehr InformationenSofern dies der Fall ist, gibt es noch eine weitere Option, die Sie in Anspruch nehmen können: Bringen Sie den Rasenschnitt zum sogenannten Grünabfallsammelplatz. Diesen gibt es eigentlich in jeder Gemeinde. Der Vorteil: Es gibt meist keinerlei Mengenbegrenzung, dazu ist die Entsorgung kostenfrei. In den meisten Fällen müssen Sie die Abladung nicht einmal anmelden. Für den leichteren Transport nutzen Sie einfach blaue Müllsäcke, die Sie an der Sammelstelle entleeren.
Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden
Zum Abschluss stellen wir die unterschiedlichen Optionen gegenüber und führen auf, welche Vor- und Nachteile sie haben:
Methode | Vorteile | Nachteile |
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Mulchen |
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Biotonne |
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Kompostieren |
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Beeterde anreichern |
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Jauche herstellen |
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Grünabfallsammelplatz |
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Für welche Methode man sich hier entscheidet, hängt von den vorhandenen Begebenheiten ab. So gibt es viele Menschen, die weder kompostieren, noch ihre Beeterde anreichern können, da sie weder Beet, noch Komposthaufen besitzen. In diesem Fall entfällt auch die Herstellung einer Jauche. Somit ist entweder die Entsorgung über die Biotonne, oder aber über den Grünabfallsammelplatz die empfehlenswerteste Methode.
Generell sollte jedoch jeder dafür sorgen, dass der eigene Grünschnitt immer einer fachgerechten Entsorgung zugeführt wird.